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Kapitel 7

Zusammenfassung

Ziel der vorliegenden Diplomarbeit war es, ein System aufzubauen, das der Archäometriegruppe des Institus für Strahlen- und Kernphysik in Zusammenarbeit mit dem Institut für Vor- und Frühgeschichte die magnetische Prospektion archäologischer Bodendenkmäler ermöglicht.

Hierzu wurde ein Meßwagen gebaut, der durch eine ebenfalls selbstentwickelte Elektronik in der Lage ist, die Meßwertpositionierung vorzunehmen und der das Meßgerät, die Sensoren und die Stromversorgung trägt. Die Positionsabnahme erfolgt hierbei optoelektronisch. Die Vorteile eines Meßwagensystems liegen in einer kürzeren Meßdauer, präziseren Meßwertpositionierung, geringeren Sondenhöhenschwankungen und einer geringeren Gewichtsbelastung der Person, die die Messung durchführt. Das Meßgerät wurde vom Institut für Vor- und Frühgeschichte bereitgestellt. Die vom Hersteller angegebene Präzision konnte bestätigt werden. Weiterhin wurde die Datenreproduzierbarkeit im Hinblick auf Mikropulsationen und der Heading Error des Gerätes geprüft.

Zur Korrektur der Meßfehler (Positionierungsfehler, Heading Error) wurde ein Programmpaket entwickelt, das neben der graphischen Darstellung der Daten als Graustufenplot die Möglichkeit bietet, Querschnittsprofile abzugreifen, die später als Eingabedateien für ein Störkörperberechnungsprogramm dienen können. Weitere Leistungsmerkmale dieser Software sind der direkte Datentransfer vom Meßgerät in den Computer, die Optimierung der Grautondarstellung, die Hervorhebung von Anomalien und die mausgesteuerte Positionsbestimmung.

Diese Komponenten wurden erfolgreich bei einer Prospektion auf dem Gebiet einer ehemaligen Villa Rustica in Obergartzem getestet. Durch einen Vergleich mit einer zuvor durchgeführten Testmessung in Mechernich, die ohne Meßwagen durchgeführt wurde, konnten die Vorteile eines Meßwagensystems bestätigt werden. Auf den Meßgebieten in Obergartzem traten Anomalien auf, die auf eine archäologische Struktur deuten könnten, was sich aber letztlich nur durch eine Grabung klären läßt.

Examplarisch wurden zwei Störkörperberechnungen mit Hilfe des Programms MAGIX PLUS durchgeführt, das vom Fachbereich Angewandte Geophysik des Geologischen Instituts der Universität Bonn zur Verfügung gestellt wurde. Zum einen wurde für eine Anomalie auf dem Meßfeld III in Mechernich, die auf eine remanente Magnetisierung schließen läßt, ein Störkörper modelliert, der sich in etwa tex2html_wrap_inline5258 Tiefe befindet und eine Ausdehnung von tex2html_wrap_inline5260 besitzt. Zum anderen konnte eine Anomalie auf dem Meßfeld I in Obergartzem mit zwei theoretischen Störkörpern und einem Suszeptibilitätskontrast von tex2html_wrap_inline5280 modelliert werden.


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Peter Kretz
Thu Oct 2 17:31:53 CEST 1997