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6 Zusammenfassung und Ausblick

Die Röntgenfluoreszenzanalyse induziert durch Synchrotronstrahlung ist trotz oder gerade wegen ihrer reinen Oberflächensensitivität sehr gut für die Analyse von Metallen geeignet. Dabei kann sie sehr hilfreich sein, um z.B. die Echtheit von kulturhistorischen Gegenständen oder Münzen festzustellen. Wie in dieser Arbeit gezeigt wurde, ist es möglich echte Münzen von Fälschungen zu unterscheiden. Allerdings wird die SyXRF als einzige Analysemethode nicht ausreichen, da z.B. der Gehalt an Spurenelementen aufgrund verschiedener Produktionsverfahren und wechselnder Rohstoffe sehr stark schwanken kann. Auch ist es denkbar, daß beispielsweise ein qualifizierter Münzfälscher mit guten Kenntnissen über die Nominalzusammensetzung einer Münzlegierung in der Lage ist, Münzen zu prägen, die sich weder in ihrem Gewicht noch in ihrem Elementgehalt von den echten unterscheiden, so daß nur noch über typologische Methoden eine Differenzierung möglich ist. Daher kann die SyXRF die über andere Methoden angenommene Echtheit nur überprüfen.

Eine andere denkbare Anwendungsmöglichkeit der SyXRF ist die Bestimmung der Herkunft und Herstellung von Metallen. Aber auch hier ist als große Schwierigkeit anzusehen, daß neben der reinen Minenproduktion, in der Geschichte der Metalle auch immer wieder alte Metallgegenstände als Rohstoffe verwendet und eingeschmolzen wurden, wodurch eine eindeutige Feststellung der Herkunft sehr problematisch wird.

Über die Analyse von Münzen mit SyXRF können auch Aussagen über die wirtschaftliche Lage eines Staates, wie z.B. Inflation gemacht werden. Dafür müssen eine ganze Reihe von Münzen aus verschiedenen Jahren analysiert werden und auf ihren Gehalt an Edelmetallen hin untersucht werden. Eine über die Jahre signifikante Abnahme des Edelmetallgehaltes auch nur Zeiten mit schwankendem Gehalt an Silber/Gold können ein erstes Indiz für Inflation oder zumindest für gestiegene Edelmetallpreise sein.

Die Oberflächensensitivität der SyXRF kann ausgenutzt werden, um das unterschiedliche Lösungsverhalten von Metallen in Legierungen qualitativ und vor allem quantitativ zu analysieren. Ebenso kann untersucht werden, wie die Reinigung eines Metallgegenstandes die Zusammensetzung seiner Oberfläche beeinflußt.



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