Die Messungen beginnen jeweils mit der Bestimmung des vertikalen
und horizontalen Intensitätsmaximums der SR. Dies erfolgt durch
vertikales bzw. horizontales Abrastern des SR--Profils mit der
schrittmotorgesteuerten Spaltblende[DIT93], indem die von der durch die
Spaltblende fallende SR in einem Silbertarget erzeugte
--Linie gemessen wird. Die Fluoreszenzintensität ist
annähernd proportional zur einfallenden Intensität. Sowohl das
Blendensystem als auch das Diodenarray werden in das Maximum der SR
gefahren.
Der Auftreffpunkt der SR am Probenort wird ermittelt, indem man unter
Versuchsbedingungen
röntgenempfindliches Photopapier bestrahlt. Auf den dabei
belichteten Strahlfleck wird ein in der Ebene der SR stehender
Laser so justiert, daß der Laserstrahl den Auftreffpunkt des
SR--Strahls trifft. Blendengröße, Targetabstände der Detektoren und
Dicke des Aluminiumabsorbers werden so gewählt, daß einerseits die
gesamten Streu- bzw. Fluoreszenzintensitäten nicht zu
Totzeiteffekten im Detektorsystem führen, andererseits das Target
optimal angeregt wird.
Eine spezielle Reinigung der Münzen, z.B. für Silbermünzen eine elektrolytische Säuberung in einer Lösung aus Perchlorsäure wie sie G.F. Carter[CART64] vorschlägt, wurde nicht durchgeführt, da die Münzen, wie sie vom Münzhändler zur Verfügung gestellt wurden, sich optisch in einem guten Zustand befanden. Sie wurden lediglich mit einem weichen Tuch abgewischt.
Insgesamt wurden 113 Messungen an 29 Münzen durchgeführt. Diese verteilen sich wie folgt:
Tabelle 4.1: Anzahl der Messungen
Vom 07.--09. Februar 1995 wurden an drei verschiedenen Münztypen mit
jeweils vier Exemplaren erste Testmessungen bei einer
Elektronenenergie von 2.3 GeV, einer Meßzeit von 300 s und einem
Al--Absorber von 1.2 mm Dicke durchgeführt. Als
Intensitätsmonitor wurde hier der KeVeX10--Streudetektor
eingesetzt. Das Ziel dieser Messungen war es, für die Analysen einen
geeigneten Experimentaufbau zu
erhalten. Bei den während dieser Zeit analysierten Münzen handelte
es sich um die 20 Goldmark, die 24 Mariengroschen und den
trajanischen Denar. Hierbei stellte sich heraus, daß der
verwendete Versuchsaufbau bei den 20 Goldmark nur den Nachweis
der Elemente Eisen, Nickel, Kupfer und Gold zuließ. Da in modernem
Gold auch Spuren von Chrom und Mangan
erwartet werden
können[HER95] und diese Elemente durch Verwendung eines
Al--Absorbers von 1.2 mm kaum noch zur Fluoreszenz angeregt
werden[HEIM95,PAN91], wurde für eine genauere Untersuchung
dieser Münze 0.7 mm Aluminium als Absorber gewählt.
Am 28. März 1995 und 07. April 1995 wurden die restlichen Münzen systematisch untersucht. Zur Normierung der Fluoreszenzspektren auf die einfallende Intensität wurde als Monitor der KeVeX30--Streudetektor verwendet. Die Meßzeit betrug auch hier jeweils 300 s, die Elektronenenergie 2.3 GeV.