Die spektrale Verteilung der SR für ideale Strahlbedingungen ist unabhängig von der betrachteten horizontalen Position. Das am SyXRF-Aufbau hinter der Blende erwartete horizontale Strahlprofil ist eine Rechteckverteilung mit der Breite der horizontalen Blende, die durch die gekrümmte Flugbahn der Elektronen im betrachteten Winkelsegment und die horizontale Strahlungsdivergenz der SR geringfügig verbreitert wird.
Wegen der, im vorangegangenen Abschnitt festgestellten, möglichen Abschattung in der Horizontalen wird das horizontale Strahlprofil bestimmt und auch die unerwartete Veränderung der spektralen Verteilung in Abhängigkeit von der Position der horizontalen Blende überprüft.
Die Messung des horizontalen Strahlprofils erfolgt ähnlich wie die des vertikalen Strahlprofils durch das horizontale Abrastern des SR-Strahls mit einer schmalen Spaltblende. Die von der durch die Spaltblende fallende SR produzierte Ag-K Fluoreszenzintensität eines Silber-Targets ist proportional zur einfallenden Strahlintensität an der Position der Spaltblende.
Das horizontale Strahlprofil in Abb. 6 weist durch seine Breite von 3 mm, das Fehlen eines Plateau-Bereiches und dem Intensitätsmaximum in der Mitte der Verteilung ebenfalls auf eine Abschattung des horizontal breiten oder divergenten Elektronenstrahls hin. Die erwartete Rechteckverteilung mit der Breite des Eingangskollimators ist nicht zu erkennen. Deshalb muß selbst bei der Verwendung schmaler horizontaler Blendeneinstellungen am SyXRF-Blendensystem und der Wahl der horizontalen Blendenposition im Maximum des gezeigten Strahlprofils mit hohen Intensitätsverlusten gerechnet werden.
Die Veränderung der spektralen Verteilung wird wiederum durch die Bestimmung des Intensitätsverhältnises der Cu-K- zu Ag-K-Linie einer Kupfer/Silber-Legierung überprüft. Tab. 2 zeigt die Resultate der Messungen an der Legierung bei verschiedenen horizontalen Positionen der Spaltblende des SyXRF-Blendensystems. Die Messungen wurden mit unveränderten Meßparametern schnell hintereinander ausgeführt, um den Einfluß der Veränderung der spektralen Verteilung durch das Absinken des ELSA-Stromes gering zu halten.
Eine Veränderung der spektralen Verteilung kann innerhalb des
statistischen Fehlers der Messungen nicht festgestellt werden.
Die absoluten Intensitäten der Cu-K- und
Ag-K-Linie
zeigen die nach der Bestimmung des horizontalen Strahlprofils
erwartete Intensitätsabhängigkeit.
Tab. 2
Die Abrasterung des horizontalen Strahlprofils dient, analog zu der des vertikalen, der Einstellung der Position der horizontalen Blende auf das Intensitätsmaximum. Eine größere Abweichung der horizontalen Blendenposition von diesem Maximum bewirkt aber nur einen generellen Intensitätsverlust ohne Verschiebung der spektralen Verteilung.
Die Position des Profilmaximums ist ähnlich der des Maximums in der Vertikalen nur schwach abhängig vom ELSA-Strom und verändert sich innerhalb einer Strahlzeit (bei konstanten ELSA-Betriebsparametern) kaum. Die Veränderung der Position für verschiedene Strahlzeiten liegt ebenfalls unterhalb von 1mm. Die horizontale Blendenposition wird zu Beginn jeder Strahlzeit, genau wie die vertikale Position, nach dem Ergebnis der Abrasterung neu festgelegt.
Abb. 6:
Die hinter einer horizontalen 100 m breiten Spaltblende an
verschiedenen horizontalen Positionen des SR-Strahls produzierte
Ag-K Fluoreszenzintensität ist aufgetragen gegen die
horizontale Blendenposition.