Die gesamte abgestrahlte SR-Intensität eines
Elektronenbeschleunigers ist proportional zur Anzahl der umlaufenden
Elektronen. Für ideale Strahlbedingungen kann nach der
Lippmann-Schwinger Gl. [Kap. 3.1] auch in jedem
Raumwinkelsegment, in das SR emitiert wird, diese
Proportionalität erwartet werden. Da die Intensität der von einem Target
erzeugten Fluoreszenzstrahlung proportional zur Intensität der
anregenden Strahlung ist, sollte die durch eine Blende auf das Target
fallende SR dort Fluoreszenzintensitäten
proportional zum Elektronenstrom im Beschleuniger erzeugen.
Die hinter einer, in der vertikalen Strahlmitte feststehenden Spaltblende durch die SR erzeugte Ag-K Strahlung eines Silber-Targets zeigt jedoch über weite Elektronenstrombereiche eine konstante Fluoreszenzintensität, obwohl der Elektronenstrom bis auf ein Drittel des Ausgangswertes abnimmt [Abb. 2]. Die erwartete proportionale Abnahme des Elektronenstroms und der erzeugten Fluoreszenzstrahlung ist nicht zu erkennen. Auffallend ist in Abb. 2 ein starkter Intensitätsverlust bei 2500s, der nicht die Folge eines Elektronenverlustes ist.
Die über weite ELSA-Strombereiche annähernd konstante Intensität der SR hinter einer in der vertikalen Strahlmitte positionierten Blende wurde in bisher allen durchgeführten Strahlzeiten festgestellt, während das Auftreten und die Größe von Intensitätssprüngen von den individuell für eine Strahlzeit eingestellten Betriebsparametern von ELSA abzuhängen scheint.
Abb. 2: Die obere Messung zeigt die hinter einer
250 m hohen, in der vertikalen Strahlmitte feststehenden
Spaltblende gemessene Fluoreszenzintensität der Ag-K Linie eines
Silber-Targets, die untere den zugehörigen Elektronenstrom in ELSA
über den Zeitraum eines Speicherzyklus.
(Die Lücken in den Kurven entstanden durch kurze
Meßpausen zur Datensicherung)