Die erste Prospektion, die als Testmessung zu verstehen ist, wurde im Februar diesen Jahres in Mechernich/Eifel durchgeführt. Ihr ging zunächst eine archäologische Prospektion der WIBA e.V. im Auftrag der Stadt Mechernich voraus. Diese Prospektion wurde vom Rheinischen Landesamt für Denkmalpflege angeordnet, da die Stadt Mechernich plant, hier ein Gewerbegebiet entstehen zu lassen. Aufgrund eines Luftbildes besteht der Verdacht, daß sich auf einem Teilgebiet des geplanten Gewerbegebietes eine kreisförmige Grabenanlage befindet. Sie wird innerhalb des Kreises in Abbildung 5.1 vermutet. Das Meßgebiet ist als schwarzes Feld dargestellt.
Abbildung 5.1: Lage des Meßgebietes in
Mechernich. Süden befindet sich oben. Die Kantenlänge der eingezeichnet
Planquadrate beträgt jeweils . Das Meßgebiet befindet sich
schwarz markiert im Kreis.
Abbildung 5.2: Meßfelder in Mechernich. Die
Linienabstände auf Feld I betrugen . Auf den Feldern II und III
betrugen sie . Die Profile wurden bidirektional beginnend mit
der Nord-Süd-Richtung abgegangen.
Da die Lage der Grabenanlage nur ungefähr bekannt ist und es sich um eine
erste Testmessung handelte, wurde das Meßgebiet nach den Gesichtspunkten der
guten Zugänglichkeit und Prospektierbarkeit ausgewählt. Insgesamt wurden drei
Meßfelder angelegt, deren Profile allesamt in Nord-Süd-Richtung verlaufen.
Das erste Testfeld ist quadratisch und hat eine Kantenlänge von
. Die Testfelder II und III sind Parallelogramme, deren Grundseiten
bzw. lang sind. Die Höhe der Parallelogramme beträgt jeweils
, die Profillängen betragen .
Für das erste Feld wurde ein Profilabstand von gewählt, bei den
beiden anderen Feldern liegen die Profile auseinander. Abbildung
5.2 zeigt die Lage der Meßfelder. Hierbei ist zu beachten, daß sich
bei dieser Abbildung Süden oben befindet. Die Meßfelder wurden zusätzlich in
die Karte 5.1 eingezeichnet. Das Meßgelände besteht aus einer
ebenen Wiese, die gut begehbar ist. Topographische Geländegegebenheiten müssen
hier also nicht berücksichtigt werden.
Die Messungen wurden auf allen Feldern mit einem Meßintervall von
durchgeführt. Der Abstand des unteren Sensors zum Boden betrug . Der
vertikale Abstand der Sensoren wurde auf eingestellt. Hierbei ist zu
beachten, daß durch das Tragen des Magnetometers und die damit verbundenen
Bewegungen ein Fehler in der Bodenhöhe entsteht, der größenordnungsmäßig mit
abgeschätzt werden kann.
Jede Linie wurde durch ein
Maßband aus Kunststoff gekennzeichnet. Die Positionierung der Meßwerte erfolgte
durch Betätigen des Markenknopfes während des Vermessens nach jeweils einer
Schrittlänge. Diese sehr ungenaue Positionierung hat große Fehler zur
Folge. Sie können je nach Schrittgeschwindigkeit und Schrittlänge bis zu
betragen. Da es sich hierbei aber um eine Testmessung zur Überprüfung
des Gerätes handelte, wurden diese in Kauf genommen. Dennoch wurden später die
Positionierungsfehler, die durch das Messen in Bewegung entstehen,
korrigiert.
Ein weiterer Fehler entsteht durch seitliche Abweichungen beim Vermessen der
einzelnen Profile, da es fast nicht möglich ist, genau geradeaus zu
laufen. Dieser Fehler muß aber toleriert werden, da ein diskretes Vermessen
eines Profils viel mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, als die von uns
verwendete Methode. Diese Abweichungen betragen aber selten mehr als
nach links und nach rechts. Sie werden nicht korrigiert, da sie
schwer erfaßbar sind.
Die Meßwerte auf dem ersten Feld schwanken zwischen und . Um auch kleinere Strukturen erkennen zu können und die Helligkeit des Bildes anzuheben, wurde zur Darstellung von Feld I (Abbildung 5.3) ein Intervall von bis gewählt. Im oberen Teil des Plots ist eine relativ große negative Anomalie zu erkennen. Sie hat einen Durchmesser von ca. und ihr Minimum beträgt . Neben weiteren kleineren Anomalien sind in dieser Darstellung sonst keine Strukturen zu erkennen. Insbesondere können keine Anomalien ausgemacht werden, die auf eine Grabenstruktur hinweisen.
Abbildung 5.3: Korrigierte Daten des ersten Feldes in Mechernich im
Graustufenplot von bis
Feld II wurde nach dem selben Prinzip wie Feld I vermessen. Abbildung 5.4 zeigt die korrigierten Daten. Die größere Anomalie im rechten unteren Teil des Graustufenplots ist auf einen Eisen-Hering zurückzuführen, der bei der Vermessung des Gebietes zur Befestigung des Maßbandes benutzt wurde. Er diente als Testbeispiel einer bewußt eingebrachten Fe-Störung. Auch in diesem Feld können keine Grabenstrukturen ausgemacht werden.
Abbildung 5.4: Korrigierte Daten des zweiten Feldes in Mechernich im
Graustufenplot von bis
Die Anomalien des dritten Meßfeldes liegen in einem Bereich von bis . In diesem Intervall erfolgt auch die Darstellung als Graustufenplot (Abbildung 5.5). Die relativ großen Positionierungsfehler dieses Feldes rühren daher, daß die Markenpositionen in Bezug auf den Körper des Vermessers und nicht in Bezug auf die Sensorpositionen gesetzt wurden. Da sich die Sensoren in einem Abstand von zum Körper befinden, resultiert ein zusätzlicher Positionierungsfehler von . In der unteren Bildhälfte erkennt man eine Struktur, die nur von einem Gegenstand sehr großer remanenter Magnetisierung hervorgerufen werden kann. Hierfür sprechen zum einen die Größe der Anomalie und zum anderen die Form und Ausrichtung der Anomalie. Für diese Anomalie wird in Abschnitt 6.2.1 ein theoretischer Störkörper modelliert.
Abbildung 5.5: Korrigierte Daten des dritten Feldes in Mechernich im
Graustufenplot von bis