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5.2 Prospektion in Obergartzem

5.2.1 Me�gebiet

Im Juni diesen Jahres fand eine magnetische Prospektion in Mechernich-Obergartzem statt. Auch auf diesem Prospektionsgebiet soll ein Gewerbegebiet entstehen. Abbildung 5.6 zeigt dieses Gebiet. Die hierf�r erforderliche arch�ologische Prospektion wurde ebenfalls von der WIBA e.V. durchgef�hrt [WiB97]. Bei dieser Prospektion kam zum ersten Mal der selbstgebaute Me�wagen zum Einsatz. Ein zuerst geplanter Test des Me�wagens auf den Feldern I, II und III in Mechernich zwecks Vergleich zwischen einer Vermessung ,,per Hand`` und einer mit einem Wagen durchgef�hrten Prospektion konnte leider nicht durchgef�hrt werden, da zu diesem Zeitpunkt der Bewuchs auf diesen Feldern f�r eine Prospektion bereits zu hoch war. Auch konnte nicht damit gerechnet werden, da� dieses Feld noch einmal gem�ht werden w�rde, da die Bauarbeiten in diesem Gebiet bereits in vollem Gange waren. So nahm man das Angebot der WIBA e.V. dankend an, eine Prospektion in Obergartzem auf dem Gebiet einer ehemaligen Villa Rustica durchzuf�hren. Das Hauptgeb�ude dieser Villa befand sich auf einem angrenzenden Grundst�ck. Hier gilt es, die Frage zu kl�ren, ob sich auf dem zu prospektierenden Gebiet weitere Neben- und Wirtschaftsgeb�ude dieser Villa Rustica befanden.

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Abbildung 5.6: Me�gebiet in Obergartzem

Die Prospektion wurde hierbei auf ein Gebiet konzentriert, das sich durch eine gro�e Anzahl von r�mischen Scherbenfunden auszeichnet. Den Hauptteil an diesen Funden bilden r�mische Dachziegel. Abbildung 5.7 zeigt eine Einzelfundaufnahme der auf diesem Gebiet gefunden Scherben [WiB97]. Diese wurden arch�ologisch datiert und in diese Karte eingetragen. Stelle 3 und Stelle 4 bezeichnen Orte besonders hoher Funddichten. Norden befindet sich oben. Die ungef�hre Lage der Me�gebiete wurde ebenfalls in die Karte eingetragen. Die genaue Lage ist nicht bekannt, da die Me�felder noch nicht exakt eingemessen wurden. Feld I ist quadratisch und hat eine Kantenl�nge von tex2html_wrap_inline5054. Feld II hat eine Ausdehnung von tex2html_wrap_inline5054 in Ost-West-Richtung und von tex2html_wrap_inline5140 in Nord-S�d-Richtung.

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Abbildung 5.7: Einzelfundaufnahme mit ungef�hrer Lage der Me�gebiete

5.2.2 Durchf�hrung der Messung

Feld I

Das Me�feld wurde so ausgerichtet, da� die Profile in Nord-S�d-Richtung abgefahren werden konnten. Die Messung wurde diskret durchgef�hrt, d.h. da� mit jeder halben Radumdrehung jeweils nur ein Me�wert genommen wurde. Hieraus resultiert ein Me�punktabstand von tex2html_wrap_inline5146. Der Abstand zwischen den Profilen betr�gt jeweils tex2html_wrap_inline5048. Es wurde eine Sensorh�he von tex2html_wrap_inline4726 gew�hlt. Der zweite Sensor befand sich in einem vertikalen Abstand von tex2html_wrap_inline4724 �ber dem unteren Sensor.

Da die Me�daten auch zeitliche Informationen enthalten, konnte die mittlere Geschwindigkeit w�hrend der Messung bestimmt werden. Sie betrug tex2html_wrap_inline5154. Ber�cksichtigt man, da� die Me�wertaufnahme bei diskreter Messung eine halbe Sekunde dauert, so kommt man zu einem Positionsfehler von tex2html_wrap_inline5156 pro Linie. Es resultiert also ein Gesamtfehler von tex2html_wrap_inline5158. Abbildung 5.8 zeigt die Me�daten, deren Posititionen um tex2html_wrap_inline5160 in die jeweilige Laufrichtung korrigiert worden sind. Der theoretisch erwartete Positionierungsfehler stimmt also mit dem tats�chlich vorhandenen �berein. Zus�tzlich wurde auch der Heading Error korrigiert. Es f�llt auf, da� im Gegensatz zu den Messungen in Mechernich die Anomalien auf diesem Gebiet vom Betrag her kleiner sind. Von links oben nach rechts unten zieht sich eine l�ngliche Struktur durchs gesamte Magnetogramm. Sie k�nnte ein Hinweis auf eventuell noch vorhandene Mauerfundamente sein. Weiterhin befindet sich ungef�hr in der Mitte der Abbildung eine tex2html_wrap_inline5162 lange und tex2html_wrap_inline5038 breite positive Anomalie. Ihr Maximum liegt bei tex2html_wrap_inline5166. Die l�ngere Seite ist in Ost-West-Richtung ausgerichtet. Sie wird in Abschnitt 6.2.2 durch theoretische St�rk�rper modelliert. In der rechten unteren Ecke des Bildes ist deutlich eine Struktur zu erkennen, die aus mehreren positiven Anomalien von ungef�hr tex2html_wrap_inline5168 Gr��e mit einem Durchmesser von ca. tex2html_wrap_inline5038 besteht, die halbkreisf�rmig angeordnet sind. Um diese interessante Struktur n�her zu untersuchen, wurde beschlossen, ein zweites Me�feld abzustecken, das die Anomalie mittig enth�lt.

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Abbildung 5.8: Korrigierte Daten des ersten Feldes in Obergartzem im Graustufenplot von tex2html_wrap_inline5176 bis tex2html_wrap_inline5168

Feld II

Abbildung 5.9 zeigt die korrigierten Daten des zweiten Me�feldes, das im Gegensatz zum ersten Feld kontinuierlich mit einem Me�intervall von tex2html_wrap_inline4754 ausgemessen wurde. Die Breite in Ost-West-Richtung betr�gt tex2html_wrap_inline5054, und die L�nge betr�gt tex2html_wrap_inline5140. Die untere Sensorh�he betrug ebenfalls tex2html_wrap_inline4726, jedoch wurde jetzt ein Sensorabstand von tex2html_wrap_inline5190 gew�hlt, da man sich von einem gr��eren Sensorabstand einen h�heren Kontrast versprach. Auf diesem Magnetogramm ist sehr sch�n zu erkennen, da� die Verteilung dieser Anomalien auf einen Halbkreis beschr�nkt bleibt. Mit tex2html_wrap_inline5168 hat sich ihre Gr��e nicht ver�ndert, obwohl der Sensorabstand vergr��ert wurde. Dies deutet darauf hin, da� die magnetische Flu�dichte bereits in tex2html_wrap_inline4724 Entfernung auf ein ungest�rtes Niveau abgefallen ist und mit einer gr��eren Entfernung des zweiten Sensors zur Anomalie kein Kontrastgewinn verbunden ist. Weiterhin f�llt eine zweite l�ngliche Struktur auf, die links knapp unter der H�lfte des Bildes beginnt und sich dann in Richtung der rechten unteren Ecke fortsetzt. Auch dies k�nnte ein Hinweis auf einen Mauer�berrest sein. Erstaunlich ist, da� diese Struktur offensichtlich mit der Grenze von Stelle 3 �bereinstimmt. Um diese Fragen jedoch kl�rend zu beantworten, m��ten an dieser Stelle Grabungen durchgef�hrt und die Me�gebiete exakt eingemessen werden. Hier zeigt sich der gro�e Nutzen der magnetischen Prospektion. Man hat nun genaue Anhaltspunkte, wo man nach eventuell vorhandenen arch�ologischen Strukturen suchen kann.

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Abbildung 5.9: Korrigierte Daten des zweiten Feldes in Obergartzem im Graustufenplot von tex2html_wrap_inline5176 bis tex2html_wrap_inline5168

 

 


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Peter Kretz
Thu Oct 2 17:31:53 CEST 1997