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Zur Modellierung theoretischer Störkörper finden zwei Verfahren
Anwendung: die direkte und die indirekte Modellierung. Beide Verfahren
benutzen als Ausgangspunkt die Lösung der Poissongleichung
wobei das magnetische Potential am Ort beschreibt und
die Magnetisierung am Ort darstellt.
Mit ihrer Hilfe kann die vom Störkörper erzeugte Anomalie numerisch berechnet
werden.
Integriert man in Gleichung 6.1 z.B. über das Volumen einer
Kugel mit dem Radius a und dem Mittelpunkt in der Tiefe t, so erhält man
für die Anomalie an der Erdoberfläche [Mil84]
Hierbei bedeuten die Inklination und die Deklination des
Erdmagnetfeldes. und bezeichnen die Inklination und die
Deklination einer eventuell vorhandenen remanenten Magnetisierung.
Führt man die direkte Modellierung durch, überlegt man sich zunächst ein
Störkörpermodell, von dem man annimmt, daß es die beobachtete Anomalie
hervorrufen könnte. Dann läßt man sich die theoretische Form der Anomalie
dieses Körpers berechnen und kann so zwischen den berechneten und den
tatsächlichen Werten vergleichen. Im Normalfall stimmen diese Werte nicht
überein. Man versucht nun den Körper so zu verändern, daß die theoretischen
Werte mit den gemessenen Werten besser übereinstimmen. Dies führt man solange
fort, bis eine zufriedenstellende Übereinstimmung mit den Meßwerten erzielt
wird [Pat85].
Benutzt man diese Methode, wählt man ebenfalls ein Störkörpermodell, von
dem man annimmt, es könne die beobachtete Anomalie hervorrufen. Nach der
Berechnung
der theoretischen Anomalieform des Störkörpers beschreibt man die Differenz
mathematisch und versucht durch einen geeigneten Algorithmus diese Differenz
zu minimieren. Diese Verfahren beruhen meist auf der Basis von partiellen
Ableitungen nach den Parametern des Modells. Aus diesen Abbleitungen werden
Korrekturterme berechnet, mit deren Hilfe die Störkörperform abgeändert
wird. Dieses Verfahren führt man fort, bis sich die Differenz nicht weiter
minimieren läßt, bzw. bis sie konvergiert [Pat85].
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Peter Kretz
Thu Oct 2 17:31:53 CEST 1997