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Die in dieser Arbeit vorgestellten Messungen wurden in dem
Synchrotronstrahlungslabor am Bonner Elektronenspeicherring ELSA
durchgeführt. Seit 1989 wird dort die Röntgenfluoreszenzanalyse mit
Synchrotronstrahlung untersucht [Pan92]. Der derzeitige Meßplatz am
Strahlrohr BN1 existiert seit 1992 [Hei95][Mom96b]. Dort können
mittlerweile routinemäßig SYXRF Messungen durchgeführt werden.
Der Speicherring ELSA wurde für eine maximale Elektronenenergie von 3.5
GeV geplant, wobei das Hauptaugenmerk auf der Erzeugung eines
Elektronenstrahls für Mittelenergieexperimente liegt.
Im Synchrotronstrahlungsbetrieb sind bisher Energien bis 3.0 GeV erreicht
worden. Standardmäßig wird der Speicherring zur Zeit allerdings bei 2.3
GeV bzw. 2.7 GeV betrieben. Die Elektronenströme liegen hierbei in einem
Bereich von 15 bis 75 mA.
Synchrotronstrahlung entsteht überall dort, wo der Elektronenstrahl abgelenkt
wird. Das Strahlrohr BN1 führt tangential zur Elektronenbahn von einem
Strahlführungsmagneten aus zum SYXRF Meßplatz. Das Dipolfeld des Magneten
entspricht einem Bahnradius von 10.88 m. In 12 m Abstand vom
Quellpunkt liegt eine Eintrittsblende von 1 mm Breite und 10 mm
Höhe. Der Meßaufbau beginnt 4.3 m hinter dieser Blende. Dort kann der
Synchrotronstrahl mit Hilfe eines Blendensystem auf eine frei wählbare Breite
und Höhe eingestellt werden [Dit93]. Außerdem besteht die Möglichkeit
mit unterschiedlich dicken Aluminiumabsorbern den niederenergetischen Anteil
der Synchrotronstrahlung abzuschwächen und somit das anregende Spektrum
aufzuhärten. Der Abstand vom Blendensystem zur Targetposition beträgt
1.6 m (target: engl. für anzuregende Probe).
Abbildung: Schematischer Aufbau des SYXRF Experiments
Gleichzeitig mit der Fluoreszenzmessung wird eine Streumessung
an einem dünnen Streutarget durchgeführt, das sich zwischen Blendensystem
und Probe befindet. Hierdurch kann die spektrale Verteilung und
Intensität der anregenden Strahlung während der Messung überwacht werden.
Der Fluoreszenzdetektor steht in der Beschleunigerebene und senkrecht zum
Strahl, da dort die Streustrahlung minimal ist. Die Fluoreszenzmessungen
erfolgen im Regelfall an Luft. Dies hat zum einen den
Vorteil, daß es bei der Größe des zu untersuchenden Objekts keine
Beschränkung gibt. Zum anderen könnten empfindliche Proben im Vakuum
beschädigt werden. Die Nachteile sind unter anderem die Streuung der
anregenden Strahlung an der Luft und die Absorption niederenergetischer
Fluoreszenzstrahlung auf der Strecke von der Probe zum Detektor. Dies hat zur
Folge, daß nur Elemente ab der Ordnungszahl
14 untersucht werden können.
Der eigentliche Meßplatz befindet sich aufgrund des Strahlenschutzes in einer
Kammer, die während der Bestrahlung nicht betreten werden kann. Der
Probentisch kann aber mit von außen ansteuerbaren Schrittmotoren auch bei
offenem Strahl justiert werden. Die Justage kann über eine Videokamera
überwacht werden. Zur Durchführung
der Experimente mit Totalreflexion wurden einige Modifikationen am Meßaufbau
vorgenommen, die im Kapitel 4 näher vorgestellt werden.
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Anno Hein
Fri Apr 4 12:36:40 CEST 1997