Die neben Kupfer und Silber im Mariengroschen noch
nachgewiesenen Elemente sind Eisen, Nickel, Zink, Gold, Quecksilber,
Blei und Wismut. Dabei zeigt sich, daß die Fälschung und die
Originalmünze 2 innerhalb der Fehler die gleiche Konzentration an
Kupfer, Nickel, Zink, Silber, Quecksilber, Blei und Wismut
haben und sich, wie in den Abbildungen 5.8 ,
5.9
und 5.10
gut zu erkennen ist,
Originalmünze 2 von den anderen drei Originalen durch ihren Silber-
bzw. Kupferanteil unterscheidet. Fälschung und Original 2
unterscheiden sich nur im Goldgehalt. Dieser ist bei der Fälschung
mit (260
80) ppm um 68% geringer als bei Original 2 mit
(800
120) ppm. Allerdings gleicht die Originalmünze 2 im
Gold- und Wismutgehalt innerhalb der Fehler den Originalen 1, 3 und
4. Eine Unterscheidung nach dem Eisengehalt der Münzen ist sehr
kritisch, da dieser sehr streut. Eine Ausnahme bildet die Fälschung,
da hier das Eisen sehr homogen über die Münze verteilt ist. Eine
Unterscheidung von Original und Fälschung wird darüberhinaus noch
durch die Tatsache erschwert, daß es sich bei den hier vorliegenden
Beispielen des Mariengroschens um verschiedene Varianten aus
unterschiedlichen Münzstätten handelt, deren Fein(Silber-)gehalt
ebenfalls variiert (Fälschung, Original 2: Feinsilber; Original 1, 3,
4: keine Angabe).
Tabelle 5.4: Elementkonzentrationen der 24
Mariengroschen in Prozent mit Angabe der
Streuung des Mittelwertes, des Prägejahres und der Anzahl der
Meßwerte pro Münze
Neben dem bis auf Gold ähnlichen Elementmuster gleichen sich die
Fälschung und die Originalmünze 2 auch noch im Aussehen. In beiden
Fällen ist das Motiv der Bildseite der ,,wilde Mann`` und die
Wertangabe auf der Textseite lautet: << 24 MARIEN GROSCH: V:
FEINSILB:>>. Der somit für diese beiden Münzen vorgeschriebene
Silbergehalt Feinsilber konnte durch die hier gemessenen
Konzentrationen von (99.460.26)% (Fälschung) und
(99.30
0.41)% (Original 2) sehr gut bestätigt werden. Die
Ähnlichkeit von Fälschung und Original 2 in ihrem Elementgehalt,
wird auch durch die Abstände der Meßwerte von ihrem jeweiligen
Mittelwert aller Originalmünzen, die in den
Abbildungen 5.11
und 5.12
dargestellt
sind, sehr deutlich demonstriert.
Die Originalmünzen 1, 3 und 4 haben einen Bleigehalt von
(0.3060.065)% , was auf Silbergewinnung durch verbleiendes
Schmelzen
oder
Seigerung
hinweisen [GME70,ULM76] könnte. Da die Fälschung
und Original 2 mit (0.267
0.079)% einen relativ hohen
Quecksilbergehalt aufweisen, könnte hier das Silber über einen
Amalgamationsproseß gewonnen worden sein. Die anderen Elemente
scheinen aufgrund der Streuung ihrer Meßwerte (Eisen, Gold) oder
ihres geringen Anteils (Nickel, Zink, Wismut) eher als Verunreinigung
aus den Rohstoffen zu stammen.
Abbildung 5.8: Pb- und Bi-Konzentrationen des
24 Mariengroschens, aufgetragen gegen die Ag--
bzw. Cu--Konzentration; Fehler aus Unsicherheit im Targetwinkel
Abbildung 5.9: Fe-, Ni-, Cu- und
Ag-Konzentrationen in Prozent des 24 Mariengroschens,
aufgetragen gegen die Ag-- bzw. Cu--Konzentration; Fehler aus
Unsicherheit im Targetwinkel
Abbildung 5.10: Zn-, Au-, Hg-Konzentrationen in
Prozent des 24 Mariengroschens, aufgetragen gegen die Ag--
bzw. Cu--Konzentration; Fehler aus Unsicherheit im Targetwinkel
Abbildung 5.11: Abstand der Meßwerte für Fe,
Ni, Cu und Zn zur jeweiligen mittleren Elementkonzentration aller
echten Mariengroschen; eingezeichnet ist jeweils noch die
1--Breite; f: Fälschung, 1--5: Originale, t: Textseite,
b: Bildseite
Abbildung 5.12: Abstand der Meßwerte für Ag,
Au, Hg und Pb zur jeweiligen mittleren Elementkonzentration aller
echten Mariengroschen; eingezeichnet ist jeweils noch die
1--Breite; f: Fälschung, 1--5: Originale, t: Textseite,
b: Bildseite