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Stehende Wellen

  Um stehende Wellen mit Röntgenstrahlung zu erzeugen, arbeitet man normalerweise mit Röntgenbeugung bzw. Braggreflexen in Einkristallen [Bat64] [Bed88]. Doch auch bei der Röntgentotalreflexion treten Interferenzen zwischen der reflektierten Strahlung und der einfallenden auf. Über der reflektierenden Oberfläche bilden sich stehende Wellen, wobei der Abstand D zwischen zwei Maxima sich wie folgt ergibt:

equation710

Die Wellenlänge D liegt im Bereich 1 - 100 nm. Die Intensität der Röntgenstrahlung für eine Höhe z über der Oberfläche berechnet sich dann mit:

  equation717

Die Phase tex2html_wrap_inline3591 ist abhängig vom Verhältnis tex2html_wrap_inline3593 . Im Fall tex2html_wrap_inline3595 ergibt sich zum Beispiel ein Verlauf von tex2html_wrap_inline3489 bis 0 für Einfallswinkel von 0 bis tex2html_wrap_inline3455 . Für noch größere Winkel bleibt die Phase dann bei 0 [Bed89].
Entsprechend dem kritischen Winkel gibt es auch eine kritische Periode tex2html_wrap_inline3601 . Es handelt sich dabei sozusagen um einen unteren Grenzwert für die Wellenlänge von stehenden Wellen bei Totalreflexion. Allerdings ist es kein Grenzwert im eigentlichen Sinne, da auch oberhalb des kritischen Winkels noch Reflexionen auftreten. Die kritische Periode ist aufgrund der Proportionalität von tex2html_wrap_inline3419 und tex2html_wrap_inline3605 energieunabhängig und somit materialbedingt.


Anno Hein
Fri Apr 4 12:36:40 CEST 1997