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Röntgentotalreflexion

Obwohl die Röntgentotalreflexion relativ früh phänomenologisch nachgewiesen wurde [Com22], kam sie erstmals zu Beginn der 70er Jahre bei Röntgenfluoreszenzexperimenten zum Einsatz [Yon71]. Bei einer Reflexion an einer glatten Oberfläche wurde eine aufliegende dünne Probe angeregt. Die Untergrundstrahlung aus dem Reflektor, die im Fluoreszenzspektrum hätte stören können, konnte dabei unterdrückt werden. Zudem war die anregende Strahlung um den reflektierten Anteil erhöht. In den Folgejahren wurde die Methode weiter optimiert [Aig74] [Wob75] [Kno78] [Kno80]. Unter anderem wurde ein kommerzielles TXRF Spektrometer entwickelt (EXTRA II, Seiffert, Ahrensburg, bzw. ATOMIKA, Oberschleißheim [ATO95]). Mitte der 80er Jahre kam es zu ersten Anwendungen der Methode mit Anregung durch monochromatisierte Synchrotronstrahlung [Iid86].
In diesem Kapitel werden zunächst die theoretischen Grundlagen der Röntgentotalreflexion vorgestellt. Hierbei wird der aus der Optik stammende Ansatz über die Fresnelgleichungen verwendet. Im Anschluß werden mehrere Anwendungsmöglichkeiten beschrieben, die die Totalreflexion bei der Röntgenfluoreszenz bietet. Neben der klassischen Totalreflexionröntgenfluoreszenzanalyse (TXRF), bei der eine Probe auf einem reflektierenden Objektträger angeregt wird, kann auch der Reflektor selbst untersucht werden. Die geringe Eindringtiefe bietet hierbei eine hohe Oberflächensensitivität. Zum Abschluß werden die Abweichungen von den theoretischen Reflektivitäten erörtert, die bei realen Reflektoroberflächen und Strahlbedingungen zu berücksichtigen sind.




Anno Hein
Fri Apr 4 12:36:40 CEST 1997