Während die Absorption im Medium beschreibt, ergibt sich aus
die reale Änderung der Phasengeschwindigkeit.
Für Energien außerhalb des direkten Bereichs der Absorptionskanten gilt
[Com35]:
Hierbei sind die Frequenzen, die den Absorptionskanten entsprechen,
und
die Elektronendichten für die jeweiligen Zustände. Liegt die
betrachtete Energie der Strahlung viel höher als sämtliche
Absorptionskanten, reduziert sich die Gleichung auf:
Betrachtet man einen Reflektor, der aus einem einzelnen Element besteht, und
setzt entsprechend die Ordnungszahl Z, die Atommasse A und die Dichte ein, so ergibt sich:
Da klein ist, läßt sich die Cosinusfunktion aus Gleichung
entwickeln. Für den kritischen Winkel der Totalreflexion
kann so näherungsweise folgende Beziehung aufgestellt werden:
Der kritische Winkel ist somit direkt proportinal zur Wellenlänge der
einfallenden Strahlung bzw. umgekehrt proportional zu ihrer Energie. Außerdem
wächst er mit den Ordnungszahlen der Elemente im Reflektormaterial und dessen
Dichte. liegt für Röntgenstrahlung üblicherweise im Bereich
einiger mrad. Für Quarz (Dichte: 2.20
) als typisches
Reflektormaterial ergibt sich z.B.:
Eine genauere Berechnung des Brechungsindex auch in den unmittelbaren Bereichen
der Absorptionskanten kann anhand der Kramers-Kronig-Dispersionsbeziehungen
erfolgen [Com35][Kop89].
Bei den dieser Arbeit zu Grunde liegenden Rechnungen wurden die
Brechungsindizes und
anhand tabellierter atomarer
Streufaktoren berechnet [CXR96]. Mit Hilfe der Faktoren kann die Streuung im
Gegensatz zu den Betrachtungen aus Kapitel
als komplex betrachtet
werden [Jam67][Hen93].